#45 Giessen/D – Lyon/F – l’Estartit/E – Peñíscola – NP Sera d’Irta – Oliva

Ab auf die Iberische Halbinsel!



#45 Giessen/D – Lyon/F – l’Estartit/E – Peñíscola – NP Sera d’Irta – Oliva
14.-31.1.2019



Ob das ein schlechtes Omen ist? Nach wenigen Kilometern wollen wir das Radio einschalten … nix passiert. Kein Mucks. Jetzt heißt es, selber singen!


Sowieso starten wir ein paar Tage später als geplant – und vermeiden so das Wochenende in Frankreich.
Denn irgendwo in eine Demonstration der Gelbwesten-Bewegung zu geraten, ist jetzt nicht unser Ding.



Der montägliche Berufsverkehr über die A5 nach Frankfurt hat sich schon aufgelöst, schnell kommen wir voran. In Frankreich besorgen wir uns gleich wieder eine Daten-SIM von "free", damit wir wieder ausreichend mobiles Internet dabei haben.



Wenig später auf der Weiterfahrt werde ich geblitzt … Schlechtes Omen 2?
Nichtsdestotrotz, Zwischenstopp für eine frostige Nacht in Lyon ...





Die Weiterfahrt ist soweit entspannt. Kurz vor der spanischen Grenze in einer Baustelle an einer Steigung … *blitz* … Das darf doch nicht wahr sein! Schlechtes Omen 3? Jahrelang nichts, kein Strafzettelchen – und jetzt innerhalb von zwei Tagen zweimal geblitzt. Noch dazu in Frankreich. Ok, wenn, dann ist die Geschwindigkeit nur leicht überschritten. Mal schauen, was kommt. Günstig wird es sicher nicht.

Das Wohnmobil unten überholt uns recht flott auf der Autobahn. Wir sind überrascht, schauen wir doch auch gelegentlich in den Blog von womo-iberico: https://womo-iberico.de/



Jetzt aber schnell nach Spanien ...






Die nächsten Wochen bzw. den Rest des Winters wollen wir auf der Iberischen Halbinsel verbringen. Zunächst ohne große Ambitionen, viel anzuschauen. Wir werden sehen, wo es uns hinführt. Für zwei Nächte bleiben wir in l’Estartit – so zur Einstimmung. Gehen spazieren, radeln nach Torroella de Montgri.

























Auf dem Campingplatz schon merken wir, dass der Kühlschrank auf 220 V nicht mehr kühlt. Während der Fahrt auf 12 V kühlt er prima, im Gasbetrieb auch. Nur eben auf 220 V nicht – schlechtes Omen 4? In den nächsten Tagen müssen wir versuchen, das Problem zu lösen.

Die weitere Fahrt führt an dem kleinen Ort Begur vorbei. Hoch oben thront die Ruine des kleinen Castillos. Der Blick schweift über die Landschaft und die Küste. Viele kleine Buchten laden im Sommer zum Baden ein.















Auf der weiteren Etappe fahren wir ein Stück über die Autobahn. Viele haben vielleicht schon mal von der Masche gehört, dass Touristen von überholenden Fahrern auf einen Schaden am Fahrzeug aufmerksam gemacht werden. Sie geben einem zu verstehen, schnell rechts ran zu fahren. Macht man das, steigt einer aus, fuchtelt irgendwo hinten am Fahrzeug rum, lenkt einen ab – während vorne ein Zweiter die Gelegenheit nutzt, das Auto auszuräumen, falls der Beifahrer auch mit ausgestiegen ist. Darum wird immer gewarnt, in solchen Fällen nicht direkt anzuhalten.

Und genau so etwas ist uns heute passiert: Auf dem Autobahnabschnitt war nicht viel los, von hinten kam ein Wagen mit zwei Personen angebraust. Der Beifahrer hat gestenreich auf unser Hinterrad oder den Radträger gedeutet. Ich habe ihn angegrinst, freundlich zurückgewunken – und schwupps, hat der Fahrer Gas gegeben und weg waren sie wieder!

Also: Niemals in solchen Fällen sofort auf dem einsamen Standstreifen anhalten! Wenn, dann zumindest bis zum nächsten Rastplatz fahren und erst dort das Auto kontrollieren.



Aber eigentlich sind wir ja unterwegs nach Peñíscola. Die einzigartige historische Altstadt auf dem Felsen mal bei Sonnenuntergang und in der einbrechenden Dunkelheit zu besuchen, ist schon lange meine Idee. Jetzt machen wir es. Kaum ein Mensch begegnet uns in den engen, dunklen Gassen. Eine wunderbare Atmosphäre!















Sehr wohl fühlen wir uns immer im Nationalpark Serra d’Irta, wo wir schon öfter Halt gemacht haben. Hier ist es ruhig, friedlich, gemütlich. Schön inmitten der Natur, ganz nah am Wasser. Da fahren wir jetzt hin! Von Peñíscola ist es auch nicht weit. An der Rezeption bekommen wir von einer altbekannten Mitarbeiterin Hilfe bezgl. unseres Kühlschrank-Problems und wir kontaktieren einen Dometic-Service.







Am übernächsten Tag kommt ein Mechaniker zu uns auf den Platz und der Kühlschrank wird repariert. Hätte Carthago das Ding nicht derart verzwickt eingebaut, wäre der Austausch der Heizpatrone in fünf Minuten erledigt gewesen. Mit vereinten Kräften brauchen wir fast eine Stunde, bis wir auch die letzte versteckte Schraube finden, welche den Kühli in der Küchenzeile festhält. Vorteil: Beim nächsten Mal weiß ich, wie’s geht!

Jetzt kühlt er wieder prima – und produziert deutlich weniger Wärme dahinter. Unglaublich, was so ein kleines Ersatzteil bewirken kann! Und der Preis? Ich bin mir sicher, zuhause hätte ich mehr bezahlt – und dabei noch selber in die Werkstatt fahren müssen. Für den berechneten Stundenlohn, geht in D-land kein Handwerker vor die Tür. Und alleine die Anfahrt von rund 50 km wäre schon unbezahlbar.





Die Tage verbringen wir ansonsten mit ausgiebigen Spaziergängen oder kleinen Wanderungen nach Alcossebre oder durch den Nationalpark. Oft entlang der Küste. Aufgeregt kommt einmal ein schwedisch-englisch-sambischer Mit-Camper vorbei, vom Strand aus seien Delfine zu sehen.

Zusammen mit unseren Nachbarn Kees und Anne aus Holland gehen wir zum Strand – und staunen. Die niedrigen Temperaturen heute treiben Fische in Ufernähe, was wiederum die Delfine herlockt, weil sie ja Futter suchen. Delfine beobachten … immer ein Erlebnis! Wie sagt einer: "Besser als ein Feuerwerk …". Stimmt!





Stürmisch wird es auch, im Ort stürzen sogar Bäume um ...



Zur blauen Stunde gibt es wunderbare Lichtstimmungen ...









Schneller als gedacht geht so über eine Woche vorbei. Dann ziehen wir doch mal weiter. Über Valencia geht es nach Oliva. Mit jedem Kilometer weiter Richtung Süden wird es wärmer.
19 °C zeigt das Thermometer in Valencia. Einzig der Wind ist frisch.







Südlich von Valencia liegt langgezogen an der Küste der Nationalpark L'Albufera. Naja, wir hatten uns etwas mehr von versprochen und entscheiden kurzfristig, nicht über Nacht zu bleiben.







Drum geht's direkt weiter bis Oliva. Hier lockt uns zu allererst der schöne, lange Sandstrand. Auch hier haben wir wieder nette Nachbarn. Mit den Schweizern Linda und Hugo kommen wir schnell in Kontakt. Weil wir mal kein so riesiges Wohnmobil haben. Und werden gleich zum Kaffee eingeladen werden.







Ja, zumeist stehen hier riesige Wohnmobile auf den Plätzen, bei denen man sich fragt, was man damit will und warum sich die Leute mit diesen Riesendingern auf einen engen Stellplatz quetschen. Aber das muss am Ende jeder für sich selbst wissen und jeder wird seine Gründe haben.

Ja, es gibt Leute, die sogar nur noch ihr Mobil haben und darin "Vollzeit" leben. Oder daheim nur noch eine kleine Wohnung haben. Mein Eindruck ist, diesem Lebensstil folgen mittlerweile mehr Menschen, als manche meinen.



Auf einer unserer Unternehmungen mit dem Rad treffen wir zufällig auf alte Reisebekannte. Wir haben sie vor Jahren in den Weihnachtsferien in Alcossebre kennengelernt und ein paar Mal dort wiedergetroffen. Sie verbringen die Wintermonate jetzt hier in dieser Region rund um Oliva. Schon verrückt, wie klein manchmal die Welt ist. Gefreut hat uns das kurze Treffen hier allemal!


Wir genießen auf jeden Fall die milden Tage, welche viel zu schnell vorübergehen. Der letzte Tag des Januars bringt nach etwas zähem Start am Morgen doch noch über 20°!



So, für diesen Monat ist's nun genug. Ende Februar gibt es wieder was zu lesen. Adios!




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