#038 Lake District – Liverpool/ENG – Snowdonia/Wales – Lleyn Peninsula – Pembrokeshire

Unterwegs nach und durch Wales


#38 Lake District – Liverpool/ENG – Snowdonia/Wales – Lleyn Peninsula – Pembrokeshire  (ca. 700 km)
1.-14.7.2018



England hat uns wieder, gleich hinter Gretna Green fängt es an. Ein paar Meilen geht es über die 6-spurige Autobahn M6 nach Süden. So eine breite Straße, wow! Kennen wir gar nicht mehr.






In den nächsten Tagen werden die schottischen Geldscheine weniger werden ... die sind in England nicht sehr beliebt, werden lediglich "akzeptiert".



Bei Penrith biegen wir nach Südwesten ab, es geht in den Lake District National Park. Da wollen wir zumindest mal durch. Gleich am ersten See, dem Ullswater, ist ganz schön was los. Klar, es ist Sonntag, hat fast 30°, das Wasser 19°, alles geht zum Baden – so scheint es. Noch dazu hat es nur wenige Parkmöglichkeiten am Seeufer, und die sind hoffnungslos überfüllt.

Also fahren wir gleich weiter, über den 454 m hohen Kirkstone Pass. Schon wieder 20 % Steigung! Armes Bussi!





Wie nicht anders zu erwarten, kommen wir drüber. Zwar nur im 2. Gang und es dampft auch ordentlich hinten raus, aber es klappt. Und wir erreichen unser Ziel bei Staveley.

Staveley ist ein kleines Kaff in der Nähe von Windermere, eigentlich inmitten von Nichts. Aber angenehm ruhig und in schöner Natur. Interessanterweise hat sich gerade hier rund um die örtliche Brauerei etwas Outdoor-Business angesiedelt. Outdoor-Marken wie The North Face, Montane u.a. haben hier ihre britische Agentur.





Über einen der vielen Public Footpaths geht die Wanderung nach Staveley. Schaf- und Kuhweiden werden überquert, mitten durch die Herden umrunden wir etliche Kuhfladen und Unmengen an Schafskacke ...



... über Mauern muss auch mal geklettert werden, ganz offiziell.





Dann sind wir im kleinen Staveley, wo es natürlich die typisch englischen Häuser hat ...







Am Dienstag ist dann irgendwie der Wurm drin. Morgens reißt ein Seilzug der Sitzbank-Mechanik, um sie verstellen zu können. Mit etwas Gewürge klappt es auch so. Ok, jetzt erstmal auf nach Liverpool.



B. hat einen gut gelegenen Parkplatz in der Nähe der Albert Docks recherchiert. Als wir ankommen ist auch jede Menge Platz – aber Campingmobile sind nicht erlaubt. Verdammt!

Uns fällt der Tipp unserer Reisebekannten Beate und Jürgen ein. Ist nicht weit weg, wir fahren hin – und bekommen einen Parkplatz. Wenn auch nicht ganz billig. Wir laufen zu den nahen Albert Docks und dem Pier Head, welche die populärsten Viertel in Liverpool sind.



Das Dock liegt am River Mersey ...







Auf dem riesigen Areal befinden sich Liverpools markanteste Gebäude ...











Am Albert Dock liegt auch das Beatles Museum. Der Hund darf natürlich nicht rein. Und bei fast 30° will ich B. und Walli auch nicht ewig draußen warten lassen. So richtig große Lust auf Stadtbesichtigung kommt bei diesen Temperaturen sowieso nicht auf. Für den Vierbeiner ist es kein Vergnügen, aber Walli hält tapfer durch und bekommt bei jeder Gelegenheit zu trinken.



Von hier geht es in die City. Unterwegs sehen wir dann doch mal einen Fußballfan, der sich auf das Achtelfinale am Abend freut ...



... und einen Pub, der zum Viewing einlädt.



Den Cavern Club wollen wir anschauen, wenn auch nur von außen. Hier hat die Karriere der "Fab Four" begonnen ...











Je weiter wir in die Innenstadt kommen, desto mehr Obdachlose sehen wir wieder. Viele schlafen in der heißen Mittagssonne auf dem Bürgersteig. Nicht schön.



Auf dem Weg zurück zu den Albert Docks wird es dann wieder "feiner". Die Beatles sind allgegenwärtig ...



Das Bild ist aus Tausenden von Bonbons gepuzzelt ...



Zurück beim Auto versuchen wir telefonisch einen Campingplatz zu reservieren. Denn der Betrieb hat in den letzten Tagen zugenommen. Zwei Plätze rufen wir an – nichts! Sowas nervt, denn eigentlich haben wir keine Lust, schon großartig im Voraus zu buchen. Wir werden sehen, wie das weitergeht.

Jetzt lassen wir's drauf ankommen – und fahren erst mal zur Penny Lane. Bekannt aus dem Beatles-Song. Wollte ich einfach mal durchfahren und ein Foto mit Straßenschild schießen. Mission erfüllt!





Irgendwo bei Chester steuern wir dann einen Campingplatz an und bekommen auch was. Doch auf dem Weg dahin streikt ständig das Navi. Im 500.000-Einwohner-Großstadt-Moloch von Liverpool kein Spaß! Dann biegen wir auch noch falsch ab und fahren doch über die gebührenpflichtige Brücke über den River Mersey. Jetzt müssen wir bis Ende des nächsten Tages £2 bezahlen. Wir erledigen es online auf merseyflow.co.uk.

Kurz vor dem Campingplatz nehm ich dann auch noch mit dem Dach einen tiefhängenden Ast mit, der seine Spuren hinterlässt. Boah! Heute läuft's!

Auf dem Campingplatz repariere ich erstmal den Seilzug in der Sitzbank. Zum Glück habe ich Ersatz dabei, ist ein einfacher Bowdenzug vom Fahrrad. Dann wird eine Leiter besorgt, um das Dach sowie das Solarpanel zu inspizieren und die Kratzer gleich ein wenig herauszupolieren.

Die Nacht ist zum Glück ruhig und ohne weitere Vorfälle. Am nächsten Morgen ist es nicht mehr weit bis wir Wales erreichen ...





"Cymru" ist der originale Name von Wales. Ausgesprochen wird es "Kamru".



Die walisische Sprache wird gepflegt und ist neben der Englischen gleichberechtigt. Sofort fällt auf, fast alles und jedes ist zweisprachig benannt ...













Einen ersten Halt machen wir in Conwy. Das Städtchen ist einer der Zugänge zum bei Touristen beliebten Bergland des Snowdonia National Park. In Conwy steht ein großes Castle, das aber momentan fast vollkommen eingerüstet ist. Und das kleinste Haus Großbritanniens: 180 cm ist es breit. Anno 1900 ist der letzte Bewohner ausgezogen. Er hieß Robert Jones und war 1,92 m groß ...





... sowie eine Stadtmauer, auf der man fast den gesamten Ortskern umrunden kann ...







... und die Lage an der Mündung des gleichnamigen Flusses ist auch ganz reizvoll.





Auch für uns geht es von Conwy aus weiter in den nahen Snowdonia National Park. Und zwar nach Llanberis (Sprich: Chanberis), quasi am Fuße des Mount Snowdon. Der Snowdon ist der höchste Berg in Wales: 1085 m. Auf Walisisch heißt er Yr Wyddfa [əɾ 'wɪðva], was „das Grab“ oder „die Gruft“ bedeutet.





Unterwegs sticht uns diese Werbung für ein Diät-Programm ins Auge, die den geneigten Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten werden soll ...



Llanberis selbst liegt nordwestlich des Snowdon am Ufer des Sees Llyn Padarn. Rund 2000 Einwohner hat es.





Der heutige Ort entstand als Siedlung für die Arbeiter in den umliegenden Schieferbrüchen. Die Spuren davon an den Berghängen sind unübersehbar. Und seitdem das Geschäft mit dem Schiefer nicht mehr läuft, lebt das Örtchen vom Tourismus. Einige arbeiten auch noch im nahegelegenen Pumpspeicherwerk am Fuße einer riesigen stillgelegten Schiefermine. Das nennt sich heute Electric Mountain.





Blick durch die High Street, welche die "Hauptstraße" ist, in Richtung des Mount Snowdon (das kleine Zipfelchen hinten in der Mitte isser) ...



Der walisische Drache begegnet uns auch ... so grimmig muss'er doch gar net gucken! Ist doch alles "lovely" heute ...





Im Ort hat es jede Menge Outdoor-Läden! Klar, der Snowdon lockt viele Bergbegeisterte an. Und bergbegeistert sind sie hier auf der Insel ja. Etwa 1000 Höhenmeter sind es da rauf. Es gibt verschiedene Wege: der Snowdon kann erwandert, aber auch erklettert werden.



Und wer nicht hochlaufen will oder kann, fährt mit der Zahnradbahn auf den Snowdon. Das wird aber für uns nichts: auf Tage hinaus sind die Tickets ausverkauft, wie wir heute erfahren.











Eine weitere Schmalspurbahn ist die Llanberis Lake Railway, welche auf etwa vier Kilometern Strecke am Ufer des Llyn Padarn verkehrt.



Wir machen stattdessen eine kurze Wanderung zu diesem – zurzeit etwas mageren – Wasserfall ...



... und zum Dolbardan Castle. Viel mehr als der dicke Burgfried ist von ihr nicht mehr übrig. Die Burg stammt etwa aus dem 13. Jahrhundert. Castle's hat's hier ja viele, aber das Besondere am Dolbardan Castle ist, dass es von Walisern gebaut wurde und somit eine der wenigen wirklich walisischen Burgen ist.



Vom Turm aus hat es einen schönen Blick über Llanberis (links) und den See Llyn Padarn.





Durch die Snowdonia-Landschaft geht's weiter über den Llwbr Pen y Pass, ...



... wo es auch mal wieder etwas enger zur Sache geht.



Wir wollen ins kleine Örtchen Beddgelert ...

















Beddgelert ist ein sagenumwobener Ort, umringt von den Bergen des Snowdonia National Park. Hier, wo sich die Flüsse Glaslyn und Colwyn unter einer alten Steinbrücke treffen, trug sich vor vielen hundert Jahren jene Geschichte zu, welcher der Ort seinen Namen verdankt: „Gelerts Grab“. Diese Geschichte kennt in Wales angeblich jedes Kind ...



Gelert war der Hund des walisischen Prinzen Llywelyn. In seiner Obhut ließ der Prinz seinen Sohn und Thronerben zurück, darauf vertrauend, dass Gelert das Neugeborene mit seinem Leben beschützen würde.



Als er jedoch zurückkehrte, fand er die Wiege leer vor und daneben den Hund, der vollkommen mit Blut verschmiert war. Llywelyn zögerte nicht lange und führte das Tier sofort seiner – vermeintlich – gerechten Strafe zu: Mit einem einzigen Stich seines Schwertes tötete er den Hund.



Der Todesschrei des Hundes wurde mit dem aufgeschreckten Schreien des Kindes beantwortet, das zwischen den blutverschmierten Laken lag. Es war unverletzt und wohlauf. Neben ihm lag ein übel zugerichteter Wolf – er war tot. Gelert hatte den Jungen mit seinem Leben beschützt – und dennoch dafür den höchsten Preis zahlen müssen. Llywelyn war außer sich vor Kummer und Gram und errichtete dem Hund ein Grab, das seiner Tat und seines edlen Wesens würdig war.



Wer heute nach Beddgelert kommt, der findet das Grab unterhalb eines Baumes und kann dort dem tapferen Hund die Ehre erweisen. Bis heute lebt Gelert im Ortsnamen weiter. Doch das wird den Gram seines Herren wohl nicht gelindert haben, der daraufhin nie wieder gelächelt haben soll.



Da muss Walli dem tapferen Gelert doch mal ein Küsschen geben für, dass er trotz seine Mutes sein Leben lassen musste ...





Irgendwie fällt mir jetzt auch grad kein sinnvoller Übergang zum nächsten Bild ein ... aber egal, ich fand diesen alten Landy einfach klasse!



Übrigens, nicht nur in Deutschland – nein, auch hier auf der britischen Insel – ist es zurzeit außerordentlich warm. Folgendes steht heute, 6.7.2018, auf Bild-Online (Quelle) zu lesen ...



Zum Glück ist das mit unserem Bussi noch nicht passiert! Aber B.s Schuhe haben letztens auch schon am weichen Teer festgeklebt.



Von Beddgelert aus wollen wir nach Portmeiron und das kleine, abgelegene, künstliche Dorf an der Küste von Snowdonia besichtigen. Es wurde ab 1925 und bis 1975 von Sir Bertram Clough Williams-Ellis im italienischen Stil eines am Mittelmeer gelegenen Ortes entwickelt. Und ist heute nur per Zahlung eines Eintritts zu besuchen. Langer Rede, kurzer Sinn: als wir ankommen, steht da ein Schild "No dogs!". – Ist nicht wahr, oder? Also drehen wir auf dem Parkplatz geradewegs wieder um ...

... und fahren weiter raus auf die Lleyn Peninsula. Hier wollen wir übers Wochenende bleiben und quartieren uns auf einem überschaubaren, einfachen Campingplatz ein. Heute am Freitag zeigt sich mal wieder, welch campingbegeistertes Völkchen die Briten sind: Ganze Familien rücken bis zum Abend an, bauen ihre teils Garagen-großen Zelte auf – und verbringen hier das Wochenende. Ok, das Wetter muss ja genutzt werden. Sonntagvormittag – wette ich – rücken die meisten wieder ab.



Mit der jungen Chefin des Platzes habe ich ein interessantes Gespräch, denn die walisische Sprache interessiert mich: sie ist zweisprachig aufgewachsen, spricht mit ihren Kindern und ihrem Mann nur walisisch. Die Kinder werden in diesem County hier in der Grundschule auf walisisch unterrichtet, lernen aber auch schon Englisch. Später nehmen die englischen Anteile im Unterricht zu, walisisch bleibt aber immer ein Teil. Sollen die Kinder von Anfang an auf Englisch unterrichtet werden, müssen sie auf eine Privatschule – die nächste ist viele, viele Meilen entfernt und natürlich kostenpflichtig. Das hat ihrer Meinung nach aber keine Vorteile, und sie persönlich hat es auch nicht als Nachteil empfunden, mit der walisischen Sprache aufgewachsen zu sein.

Auch bezgl. der Aussprache frage ich sie: es gibt im walisischen ja z. B. viele Worte und Orte, die mit Doppel-l beginnen bzw. eins haben. Etwa Llanberis, wo wir zuletzt waren, oder Llanbedrog, wo wir jetzt sind. Ein Doppel-l wird als "chhh" betont. Dann telefoniert sie kurz mit ihrem Mann, und sie spricht natürlich walisisch. Naja, ist schon recht speziell. B. und ich, wir fragen uns, ob Prinz Charles eigentlich auch walisisch sprechen kann? Schließlich ist er ja der "Prince of Wales" ...

Nunja, wir auf jeden Fall sprechen kein Walisisch. Wollen aber Wales ein bisschen anschauen. Allerdings ist bei der Hitze derzeit nicht viel los mit Aktivitäten. Ein Strandbesuch ist das einzig Sinnvolle – und wir wundern uns, wie warm das Wasser ist!



Zum Wandern auf dem Coast Path ist es viel zu heiß. Wir brutzeln geradezu weg. Viel mehr als ein wenig durch Llanbedrog zu schlendern ist heute nicht drin ...





Entlang der Küste oder zumindest nicht weit von ihr entfernt durchqueren wir den südwestlichen Teil des Snowdonia National Park. Geht die Fahrt nur wenige Kilometer von der Küste weg, befindet man sich schon wieder zwischen hohen Bergen. Die Täler liegen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, die Berge sind bis zu 800 m hoch. Das sieht schon imposant aus!

Unser Ziel ist jetzt so langsam der Pembrokeshire National Park. Das ist der südwestlichste Zipfel von Wales. Da wir ja traditionell Campingplatz-Nutzer sind, spüren wir die beginnenden Schulferien in UK und die anlaufende Hochsaison ganz deutlich. Noch dazu ist das Wetter immer noch außerordentlich gut, so dass besonders viele Camper unterwegs sind. Das führt dazu, dass viele gut gelegene Campsites manchmal schon ausgebucht sind.

Darum haben wir für die nächsten knapp 14 Tage einen Plan gemacht und somit ein paar Spots, wo wir definitv hin und auch ein paar Nächte bleiben wollen, einfach mal vorgebucht. Das nervt zwar und legt uns fest. Aber jetzt geht es halt mal nicht anders. Heimfahren und die Hochsaison zuhause verbringen ist eigentlich auch keine Option für uns.



Auf dem Weg Richtung Pembrokeshire machen wir Halt bei New Quay an der weit geschwungenen Cardigan Bay. Sie reicht von der Halbinsel Llyn im Norden bis Pembrokeshire im Süden. Der 96 km lange Ceredigion's Coast Path führt hier entlang. Die Küste ist abwechslungsreich mit langen Stränden, Klippen und Höhlen.





Und sie ist Lebenraum vieler Tiere wie Kegelrobben, vieler Arten an Seevögeln und einer sehr großen Delfin-Guppe. Kaum sind wir am Morgen am Hafen von New Quay, sehen wir gleich zwei von ihnen ganz entspannt zwischen den Booten schwimmen.









Was ein Blick ...!



Auf unserem Weg entlang des Coast Path, den wir aufgrund der Wärme nur ein kurzes Stück gehen, sehen wir von den Klippen nochmal zwei Delfine im türkisen Wasser: es ist eine Mutter mit ihrem Jungen, das ist ganz deutlich zu erkennen.







Zurück in New Quay gehen wir lieber an den Strand, wo es deutlich angenehmer ist. Und genießen das warme Wasser sowie den Schatten der Bäume und Klippen.













Die Flut hat wieder eingesetzt. Vorhin noch lagen die Boote alle auf dem Trockenen ...



Hier in der Region stehen mehrere Megalithen. So einen besuchen wir auf der Weiterfahrt. Einer davon ist der versteckt gelegene Pentre Ifan. Dieses sogenannte "megalithische Portalgrad" gilt als das Höchste in der Region und stammt aus der Jungsteinzeit um 3500 v. Chr. Die Gräber wurden für die gemeinschaftliche Bestattung der Toten genutzt.



Ursprünglich war die Kammer von einem Steinhügel bedeckt. Diese Steine sind jedoch vor Langem entfernt worden, so dass die originale Bedeckung fehlt.





Noch mehr Geschichte beim nächsten Halt: Die letzte Invasion in Großbritannien fand in Fishguard statt, das liegt nur ein paar Meilen weiter die Küste entlang. Am 22. Februar 1797 landeten vier französische Kriegsschiffe mit 1400 Soldaten. Die Invasion verlief schnell und hatte einige kleine Schäden zur Folge, da es Plünderungen gab, bei welchen aber hauptsächlich Alkohol mitgenommen wurde.



Dies wurde zum Verhängnis für die Franzosen, die betrunken nicht mehr kampfbereit waren. Die Rückgabe des Landes fand bereits am 25. Februar statt. Und angeblich wurde genau hier der Friedensvertrag unterzeichnet ...





Fishguard gehört auch zu den Drehorten des Films "Moby Dick" mit Gregory Peck aus dem Jahr 1956 ...



Und das ist unser Campingplatz für die nächsten zwei Nächte. Schöner Blick, oder?



Wir gehen gleich einmal ein Stück auf dem Coast Path entlang ...





... und sehen schon bald weit unten eine Kegelrobbe schwimmen.



Das sind übrigens B. und ich beim Abendessen ...





Vor einem herrlichen Sonnenuntergang fährt die Fähre aus Irland im kleinen Hafen von Goodwick/Fishguard ein.







Der nächste Tag beginnt doch tatsächlich bewölkt! Das wird für eine ausgehnte Wanderung auf dem Pembrokeshire Coast Path genutzt ...





Wunderbare Buchten, wir sind die meiste Zeit alleine. Eine schöne Wanderung ...







... bis uns dann die wieder steigenden Temperaturen und die Sonne nach 3 Stunden zum Bussi zurücktreiben.

Jetzt ist Mittwochabend: England spielt im Halbfinale gegen Kroatien. Soeben ist das 1:0 gefallen. Jubel bei allen Briten. Haben wir zu Beginn der WM hier nicht viel davon mitbekommen, so ist der Spannungspegel auf der Insel mittlerweile deutlich gestiegen, auch hier in Wales. Auf dem Campingplatz gibt's gerade ein großes BBQ, englische Fahnen wehen, Leute haben englische Wimpel um den Hals. WM-Fieber ... das nach dem heutigen Abend jäh erlischt.



St. David's besuchen wir am nächsten Morgen. Es soll einer der hübschesten Orte in Wales sein. Und ist religiöses sowie spirituelles Zentrum. Benannt nach dem Schutzheiligen von Wales: Saint David. Gerade mal 1600 Einwohner leben hier, dazu kommen an manchen Tagen Tausende Touristen.



St. David's ist "the smallest city in Britain". Denn: Hat es eine Cathedral, ist eine City – hat es keine, ist es ein Town. Und hier hat es eine Cathedral!



Von außen wirkt sie eher einfach, ...



... aber innen beeindrucken besonders die vielen Holzarbeiten. Wie etwa die die hölzerne Decke. An manchen Stellen sind originale und moderne Elemente gekonnt miteinander kombiniert.







Die Überreste des einsitigen Bishop's Palace befinden sich gleich neben der Cathedral ...







Im Ort sieht es stellenweise ganz heimelig aus ...



... und beim örtlichen Metzger besorgen wir uns unser Abendessen, das später in der Pfanne landet.



Auch ist St. David's bei Surfern recht beliebt. Hier in dem "Kaff" ist das Angebot an einschlägigen Waren ganz ordentlich.



Grund dafür ist Whitesands Bay, die sich etwas westlich des Ortes befindet. Im Norden wird die Bucht von St. David's Head begrenzt ...



Heute ist allerdings nicht viel mit Surfen. Das Meer ist platt wie eine Flunder.









Spaß am Draußen sein ...





Ein kleine Rundfahrt um den Westzipfel des Pembrokeshire National Park steht nun auf dem Programm. Erster Stopp ist Lower Solva. Am Ende einer langen, schmalen Hafenbucht liegen die bunten Häuschen.







Da hinten um die Ecke ist dann das Meer. Heute ist es schwer vorstellbar, dass dies mal ein florierender Hafen war, in welchem Waren umgeschlagen und Auswanderer an Board der Schiffe gegangen sind, die nach USA segelten. Um 1900 hat die Überfahrt stolze £4 gekostet.



Nicht weit von Solva kommen wir an diesem wunderbaren Strand vorbei. Herrlich, oder? Es ist der Newgale Beach. Walli geht mal Baden, ...



... andere versuchen sich trotz nicht vorhandener Wellen mit dem Surfen, ...



... während die Lifeguards gut aufpassen!



Tja, da denkt man: Fährste übers Land, siehste was. Pustekuchen! Oft genug ist eben nichts zu sehen – außer Hecke. Und die Nebenstraßen sind dann so schmal, dass es egal ist, ob Links- oder Rechtsverkehr. Da geht dann einfach nur noch Mitte, solange keiner entgegenkommt!



Letztendlich landen wir wieder an der Nordküste, und zwar bei Abereiddy. Das besteht nur aus fünf Häuschen. Der Campingplatz liegt etwas oberhalb der Küste. Die Bucht und auch der Coast Path sind gut zu erreichen.





Abereiddy ist bekannt für die "Blue Lagoon". Ein alter Schiefersteinbruch direkt an den Klippen hat sich mit dem Meer verbunden.



Und das machen die Spaß-Verrückten dort: Von den meterhohen Wänden ins Wasser springen.



Es gab hier auch richtigen Klippenspringer-Wettbewerbe. Da war auf der Klippe rechts ganz oben noch eine Rampe aufgebaut, von der ins Wasser gesprungen wurde.





Abereiddy ist "digitale Wüste". Kein Handy-Empfang, und erst recht kein Internet. 400 m den Hügel rauf, und es tut sich was. Auch der Platzwart macht keine Hoffnung. Sogar das Wifi auf dem Platz sei miserabel (und kostet obendrein).

Als ich abends nach dem herrlichen Sonnenuntergang im Hochdach in meinem Bett liege, hat mein Handy plötzlich Empfang. Sogar in 4G. Gibt's doch gar nicht! Da kommt mir so eine Idee ... am nächsten Morgen nehme ich die Spannstange der Markise, klebe unseren kleinen Router dran, befestige es am Radträger – und siehe da: in dreieinhalb Meter Höhe hat's Internet! Als ich das dem Platzwart erzähle, kann er es nicht glauben. Er ist vollauf begeistert. Für ihn bin ich jetzt der "4G-guy".



Übrigens: Camper-Hunde sind außerordentlich schlau. Dieser hier liest morgens sogar die Zeitung ...



Die frischen Kartoffeln werden gerade vom Feld geholt ...



... als wir uns auf den Weg nach Porthgain machen. Ein Stück über den Pembrokeshire Coast Path. Das Wetter ist perfekt. Angenehm warm, immer ein leichter Wind, ab und zu ein Wölkchen.



Von Bucht zu Bucht geht es über mehrere Kilometer ...





... und wir genießen die "lovely views".







Porthgain ist erreicht. Die schmale Hafeneinfahrt wird von diesen großen, weißen Säulen markiert ...





Auch dieses heute verschlafene Nest war einmal ein umtriebiger Ort. Schiefer wurde an den umliegenden Klippen abgebaut, auf dem Schienenweg hierher transportiert und im Hafen auf Schiffe verladen.





Rechts sieht man noch Reste der riesigen Lagerbehälter, die von oben befüllt wurden. Unten wurden direkt an der Kaimauer die Schiffe beladen. Für zwei Schiffe war Platz im Hafen.



Heute liegen im Hafen nur noch ein paar kleine Bootchen und bei Ebbe jede Menge Krabbenreste ...





Da es keinen sinnvollen Rückweg übers Land gibt, geht es wieder an der Küste zurück. Zunächst vorbei an der Überresten der Schiefermine ...







Im Meer entdecken wir heute kein Wildlife. Wenigstens dieser schöne Vogel lässt sich fotografieren ...



... bis zur Blue Lagoon, wo sich am Samstagnachmittag die Jugend der Gegend versammelt, um ins Wasser zu springen, Kayak zu fahren oder sonstwas anzustellen ...



Wir bleiben jetzt noch ein paar Tage in Pembrokeshire. Dann geht es entlang der Südküste von Wales weiter. Bis zum nächsten Mal sagen wir "Bye!".


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Gesamtstrecke bisher 5.453 km