#12 Luleå – Överhörnäs – Östersund/S – Oppdal/N

Von Schweden zurück nach Norwegen


Luleå – Överhörnäs – Östersund/S – Oppdal/N (1.617 km)
16.–22.8.2017




Wir sind wieder in Schweden.




In Luleå machen wir Halt. Die Wettervorhersage ist vielversprechend, das nutzen wir mal wieder für die "große Wäsche". Bis Mittag hat der milde Wind alles trockengepustet.

Hier in Schweden sind wir auch eindeutig in der Nachsaison angekommen.



Bei ausgiebigen Spaziergängen erkunden wir die nähere Umgebung ...







Wer's kennt, mag sich an die Pinienwälder um Lacanau erinnert fühlen. Sieht sehr ähnlich aus hier ...











Es ist aber auch einfach mal wieder schön, nur so in der Sonne zu sitzen und die milden Temperaturen zu genießen ...



Auf der Weiterfahrt nach Umeå sehen wir wieder einen Elch neben der Straße im Wald. Erst der Zweite in all den Wochen. Und wieder ist keine Gelegenheit für ein Foto! Verdammt!

In Umeå machen wir eine Mini-Stadtrundfahrt, um uns einen raschen Eindruck zu verschaffen. Äußerst cool finde ich den kleinen Skatepark. Sowas hätte ich mir früher auch gewünscht!



Viele machen Halt bei Örnsköldsvik: hier hat es ein Fjäll-Räven-Outlet. Ok, wir steuern es natürlich auch an. Aber hätten wir uns sparen können.

Die Nacht verbringen wir zum kleinen Preis wenige Kilometer weiter in Överhörnäs. Vor zwei Wochen noch wäre dieser Platz sicher auch randvoll gewesen ...

Ein Platz mit "Self-Check-in" ... hatten wir auch noch nicht. B. denkt erst, das sei ein Geldautomat. Aber dann haben wir es auch "gecheckt".



Die Fahrt geht weiter entlang der Höga Kusten, von der ein großer Teil zum Weltnaturerbe gehört. Aber das Wetter lädt zu einem Abstecher nicht wirklich ein.

Unser nächstes Ziel mit Sightseeing-Faktor ist Östersund. Eine 50.000-Einwohner Stadt in den Bergen Schwedens. Hier finden im Winter regelmäßig Biathlon-Wettbewerbe statt. Vor allem B. interessiert sich ja immer sehr dafür. Aber auch sonst hat die Stadt einen guten Ruf und gilt als besuchenswert.

Auf der Fahrt regnet es ja fast die ganze Zeit. Über der ganzen Mitte Skandinaviens hängt ein dickes, unbewegliches Regentief. Als wir am frühen Nachmittag in Östersund ankommen, ist an einen Spaziergang durch den Ort nicht zu denken: es schüttet fast durchgehend wie aus Kübeln. Kleinere Bäche treten schon über die Ufer.

An diesen Regentagen sind die wertvollsten Dinge zum einen das feste Dach – und eben kein Aufstelldach mehr mit Zeltstoff drumherum, wie wir es früher ja selbst hatten. Zum anderen die Markise: die wird einfach ein Stück rausgefahren – und schon ist der Bereich vor der Schiebetür geschützt, um Jacken und Schuhe im halbwegs Trockenen an- bzw. auszuziehen.

Ein Vorzelt ist für unsere Ansprüche viel zu aufwendig und zu groß. Und ein einfaches Sonnensegel muss ebenfalls immer komplett aufgebaut und mehrfach abgespannt werden. Bei starkem Wind muss es meist wieder entfernt werden, während eine Markise – ist sie nur ein Stück weit draußen – meistens ausgefahren bleiben kann.



Schwer zum Einsatz kommt auch unser alter, 1999 für 4 Mark 90 bei Tapir gekaufter "Campingtoaster". Das Teil gibt es heute noch, kostet aber mittlerweile rund 8 Euro.



Nun denn, Sonntagvormittag ist es – wie vorhergesagt – tatsächlich trocken. Zeitig starten wir, Östersund zu Fuß zu erkunden. Die Straßen sind noch leer, beim Lidl holen wir rasch ein paar Stückchen für unterwegs – so kann's weitergehen. Später kommt sogar die Sonne ein wenig raus. Und erst am Nachmittag schauert es wieder.



Das Zentrum ist quadratisch angelegt. Vor allem in der Straße Storgatan finden sich noch schöne, typische Häuserfassaden.











Im Störsjön-See liegt die kleine Insel Frösön mit noch kleinerem Skilift ...



"Schöner Wohnen" in Östersund ...



Untrügliches Zeichen: Wir nähern uns dem Skistadion ...



Die Hütten für die Serviceleute ...



Die Swedish National Biathlon Arena in Östersund ...



Schade! Ich sollte doch lieber zur Wintersaison herkommen ... "Biathlon Burger"? Ob das ein Burger mit Schuss ist?



Aha! In 2019 ist hier wieder WM!



Da laufen sie ... oder auch nicht.



So sieht's dann immer aus, wenn die Klimaerwärmung richtig ernst wird!



Übung macht den Meister!



Sieht man nicht nur in Östersund oft: Rollskiläufer ...





Insgesamt laufen wir etwa 8-10 km. Da haben wir uns das Mittagessen redlich verdient. Ein ICA-Supermarkt in der Nähe hat auch heute am Sonntag geöffnet. Wir holen uns Köttbullar. Sind richtig lecker!

Die ganze Zeit schon geistert uns ein Besuch von Lillehammer im Kopf rum. Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel ..." haben wir schon vor Tagen die Karte studiert und festgestellt, dass es gut machbar ist. Um die Fahrt angenehm zu gestalten, fahren wir in erster Linie nur Hauptstraßen. Von Östersund aus über die E14 zunächst nach Westen. Schon bald kreuzen wir Åre, den bekannten Wintersportort. Zwischen Östersund und
Åre kommen wir an einem Lundhags-Outlet vorbei, das wir gar nicht auf dem Schirm hatten (Atlantvägen 1, 830 05 Järpen). Das war ein schöner Zufall!





Die Grenze Schweden – Norwegen liegt auf etwa 650 m Höhe, hier ist es richtig herbstlich. Schwuppdiwupp, sind wir wieder in "Norge" ...



Ab hier geht es wieder langsam bergab, die Landschaft ändert sich mit jedem Kilometer, die Täler werden enger, es wird wieder "norwegischer". Bei Trondheim, wo wir vor drei Wochen schon gewesen sind, biegen wir nach Süden auf die E6 ab, die Nord-Süd-Hauptverkehrsroute in Norwegen. Sie führt direkt bis Oslo. Aber soweit wollen wir nicht.

Über Nacht bleiben wir auf einem kleinen Plätzchen hinter Oppdal, direkt am rauschenden Wildbach Driva.





Ganz in der Nähe liegt die Magalaupe-Schlucht. Hört sich größer an als es ist. Einen kurzen Marsch dorthin vor der Abfahrt am Morgen ist es aber wert. Die trichter- bzw. kesselförmigen Vertiefungen erinnern durchaus an brodelnde Kochtöpfe. Darum werden sie auch gerne die "Kochtöpfe der Trolle" genannt.







Erstaunlich, wie abwechlsungsreich auch die Fahrt über die E6 sein kann. Man quert hochgelegene Fjelle, in denen ganze Herden von Moschus-Ochsen leben. Es gibt geführte, mehrstündige Touren dorthin. Die Straße selbst führt bis auf knapp 1000 m hoch.





Nach etwa 200 km fahren wir in Lillehammer ein, die Olympiastadt von 1994. Über unseren Besuch hier und den weiteren Weg wird bald berichtet.





Gesamtfahrstrecke bisher 8.582 km.